"Damit ist der SAIDI-Wert im Vergleich zum Vorjahr gesunken", teilte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, mit. Im Jahr 2012 lag die durchschnittliche Unterbrechungsdauer bei 15,91 Minuten. Dies lag in erster Linie daran, dass es im vergangenen Jahr weniger Störungen durch Einwirkung Dritter gab.
Bei Störungen durch Einwirkung Dritter handelt es sich um Versorgungsunterbrechungen, die z.B. durch die Berührung spannungsführender Teile durch Personen, Tiere oder Fahrzeuge entstehen. Hierzu gehören auch Störungen, die durch Erd- und Baggerarbeiten verursacht werden.
Auf der Mittelspannungsebene ist das dritte Jahr in Folge eine hohe Zunahme von Versorgungsunterbrechungen durch Rückwirkungsstörungen zu verzeichnen. Eine Rückwirkungsstörung liegt dann vor, wenn eine Versorgungsunterbrechung auf eine Störung in einem vor- oder nachgelagerten Netz, in der Anlage eines Letztverbrauchers oder auf eine Versorgungsunterbrechung bei einspeisenden Kraftwerken zurückzuführen ist.
Kein negativer Einfluss der Energiewende bisher erkennbar
Auch weiterhin liegt die durchschnittliche Dauer, die jeder Letztverbraucher pro Jahr von der Stromversorgung unterbrochen ist, deutlich unter dem Mittelwert der Jahre 2006 bis 2012 (16,92 Minuten). Ein maßgeblicher Einfluss der Energiewende und der damit einhergehenden steigenden dezentralen Erzeugungsleistung auf die Versorgungsqualität ist laut Bundesnetzagentru-Chef Homann für das Berichtsjahr nicht erkennbar. Nach wie vor liege die Zuverlässigkeit der Stromversorgung in Deutschland auch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern auf sehr hohem Niveau.
Eine Übersicht über die SAIDI-Werte Strom seit dem Jahr 2006 ist auf den Internetseiten der Bundesnetzagentur unter www.bundesnetzagentur.de/SAIDI-Strom veröffentlicht.