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Richtig Heizen: Die besten Tipps + Tricks für den Winter

Richtig Heizen: Die besten Tipps + Tricks für den Winter

Man muss nicht unbedingt gleich das ganze Heizungssystem modernisieren, um beim Heizen Energie und Kosten zu sparen. Hier sind Tipps und Tricks für das richtige Heizen im Winter:

Heizungs-Thermostat
Bild © Alexander Raths/Fotolia
  1. Stoßlüften ist Top, Dauerkippen  eher ein Flop
  2. Keine kalten Zimmer vom Nebenraum aus "mitheizen"
  3. Heizkörper: Luft frei zirkulieren lassen
  4. Heizkörper entlüften
  5. Die richtige Thermostat-Einstellung
  6. Angenehm warm mit "gedämmten" Wärmeinseln
  7. Fenster und Außentüren einfach abdichten
  8. Rolladen zum Energie sparen nutzen
  9. Eigentümer-Check: Heizungsrohre gedämmt?
  10. Siehe auch Artikel: Heiz-Energie sparen und Schimmel vermeiden

Fenster: Stoßlüften ist Top, Dauerkippen  eher ein Flop

Zwei Dinge will man erreichen, frische und trockenere Luft im Raum bei möglichst geringem Wärmeverlust. Da erscheint das weit geöffnete Fenster nur auf den ersten Blick nachteilig. Denn lange Zeit gekippte Fenster bringen nur wenig Luftaustausch bei gleichzeitig auskühlenden Wänden. Mehr als die Hälfte der Energie zum Heizen kann dabei vergeudet werden.

Denn durch ein gekipptes Fenster strömt dauerhaft ein kleiner kalter Luftstrom über den Temperaturfühler im Thermostat-Ventil der Heizung. Das Thermostat gibt bei gekippten Fenstern entsprechend kräftig Gas (bzw. Öl) und heizt viel stärker als es eigentlich müsste.

Besser: Zwei bis dreimal am Tag wenige Minuten möglichst viele Fenster gleichzeitig öffnen. Damit entsteht ein Durchzug und bringt schnelle Luftzirkulation. Die Bauteile der Wohnung kühlen kaum aus und das ein langes Nachheizen entfällt. Wer noch stärker auf "den Cent" achten möchte, dreht währenddessen die Thermostate herunter.

Keine kalten Zimmer vom Nebenraum aus "mitheizen"

Die Wärme aus einem gut geheizten Zimmer vor dem dortigen Lüften "doppelt" nutzen, indem die Zimmertüre zum kalten Flur oder Schlafzimmer einige Minuten geöffnet wird? In der Regel (leider) lieber nicht.  Nicht nur die Wärme sucht sich "Platz" im kalten Nebenraum. Vor allem die Luftfeuchtigkeit weicht in kalte Räume aus und kondensiert an kühleren Wänden. Das befördert die Entstehung von Schimmel. Besser ist das Durchlüften in allen Räumen.

Siehe auch: Bei Heizung Energie sparen und Schimmel vermeiden

 

Weniger heizen und trotzdem richtig warm im Winter

Elektronisches Heizungs-ThermostatBild © BERLINSTOCK / Fotolia

Heizkörper: Luft frei zirkulieren lassen

Eingebaute Heizkörper, z.B. durch Sessel, Sofas oder Vorhänge, können ihren Job nicht gut machen. Denn die weiter vom  Heizkörper entfernten Stellen im Zimmer können sich nur unzureichend bzw. nur mit viel größerem Heizaufwand ausreichend erwärmen. Heizkörper möglichst frei stehen zu lassen hilft bei der gleichmäßigen Erwärmung der Räume.

Heizkörper entlüften

Heizkörper vor der Heizperiode (bei Bedarf auch öfter) zu entlüften, gehört zur einfachen und sinnvollen Wartung der Heizungsanlage im Haus. In den vielen Fällen geht das auch ohne Heizungs-Fachmann. Eine Entlüftung benötigt nur wenig Werkzeug, meistens einen kleinen Vierkant-Schlüssel. Die regelmäßige Überprüfung der Heizkörper gewährleistet eine optimale Verteilung der Wärme und damit effiziente Nutzung bzw. Sparen von Heiz-Energie. (Siehe auch: Tipps zur Vorgehensweise: Heizkörper entlüften)

Thermostat-Einstellung: Jedes Grad zahlt sich aus

Wer in eine stark geheizte Wohnung kommt, zieht sich automatisch lockerer an. Wer hingegen nur ein Grad weniger durchschnittliche Raumtemperatur hat, spart bares Geld. Die Ersparnis kann ja nach Dämm-Zustand des Hauses pro Grad ca. fünf bis sechs Prozent Energie und entsprechend gesenkte Kosten bedeuten.

Das Umweltbundesamt empfiehlt 20 bis maximal 22 Grad in Wohnräumen. In Schlafräumen reichen oft 17 bis 18 Grad. Man sollte dabei aber die jeweilige Bausubstanz und eventuell auch Regeln im Mietvertrag beachten. Siehe: Im Winter Heiz-Energie sparen und Schimmel vermeiden

Programmierbare Heizkörper-Thermostate

Programmierbare Heizkörper-Thermostate nehmen einem die etwas nervige und leicht zu vergessende Dreherei am Heizkörper ab. Eine moderate Nachtabsenkung und an Werktagen übernimmt eine elektronische Zeitschaltuhr am Thermostat. Zum Einbau wird dafür einfach der Thermostatkopf getauscht.

Damit der Wohnkomfort nicht leidet, sorgen individuelle Heizphasen vor dem Aufstehen und am Abend bzw. Wochenende. Eine Maßnahme, die auch Mieter gut selbst durchführen können.

Siehe auch:

Heizen auf den tatsächlichen Bedarf optimieren

Bei gut gedämmten Neubauten mit Niedrigenergie-Heizkörpern bringt ein nächtliches Herunterdrehen von Heizkörpern zwar nicht so viel in kaum gedämmten Altbauten. Wenn bei Berufstätigen aber eine länger Abwesenheit tagsüber hinzukommt, ist ein konsequentes Absenken um eine Regelstufe an den Heizkörpern auch da spürbar für Geldbeutel und Energiebilanz.

Sparfüchse drehen die Heizung bereits eine halbe bzw. ganze Stunde vor dem Schlafengehen herunter, die meisten Heizungen spenden auch eine ganz Weile über Restwärme, die man nutzen kann.

In älteren und unzureichend gedämmten Gebäuden ist der Effekt natürlich noch deutlich größer.  Unter 18 Grad in einzelnen Wohnräumen zu bleiben macht aber durch den erhöhten Aufwand täglich wieder auf 20 Grad aufzuheizen, nicht immer Sinn. Unter 16 Grad sollte die Temperatur auch in Schlafzimmern auf keinen Fall sinken, um das Ungleichgewicht innerhalb der Wohnung nicht zu groß werden zu lassen.

In jedem Fall sollte man bei extrem ungleichmäßig geheizten Räumen die Luftfeuchtigkeit im Bezug auf Schimmelgefahr im Auge behalten. Die durchschnittlich zu empfehlende Raumtemperatur hängt gerade im Bezug darauf von der individuellen Wohnsituation ab. Kleine Zimmer-Thermostate mit Temperatur- / Luftfeuchtigkeits-Anzeige helfen auf einen Blick. Im Winter sollte die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit möglichst deutlich unter 60 Prozent liegen.

Siehe auch:

Angenehm warm fühlen mit wenig Heizung

Bodenfliesen sind praktisch und modern, noch angesagter sind aktuell Holzböden. Nachteil: Die Böden fühlen sich relativ kalt an. Wer Plätze zum längeren Verweilen wie Esstisch oder Sofaecke am Boden mit einem dichten Teppich ausstattet, verändert damit sofort sein Kälteempfinden hin zu Behaglichkeit. An der Couch kann ein sehr dicker Teppich darüber hinaus auch effektiv zu wenig oder nicht geheizten Untergeschossen hin eine "gedämmte" Wärmeinsel schaffen.

Wenn dann im Flur noch ein schöner "Läufer" liegt, nehmen viele die Temperatur gefühlt um ein bis zwei Grad wärmer wahr. Wer seine Füße zudem mit gemütlichen dicken Socken oder Hausschuhen wärmt und den ebenso kuscheligen Pullover trägt, der hat keine Lust mehr auf überheizte Räume. Schöner Nebeneffekt: Nase und Hals trocknen weniger aus und kommen mit ein wenig Glück gesünder durch den Winter.

Heizen nach innen - simpel dämmen hilft auch

Fenster Dichtung überprüfenBild © Gina Sanders/Fotolia

Fenster und Außentüren einfach abdichten

Ältere Gummi-Dichtungen in Fenstern und Außentüren werden irgendwann undicht. Holzrahmen-Fenster können sich verziehen und ebenfalls Wärme entweichen lassen. Mit Schaumstoff- oder Gummidichtungsbändern aus dem Baumarkt kann man solche Lücken schließen. Falls man als Wohnungsmieter bei seinen Vermieter damit auf taube Ohren stößt, ist das auch eine relativ einfach selbst umzusetzende Maßnahme. Mit einem spürbarem Effekt im Bezug auf Behaglichkeit und Heizkosten.

Rolladen zum Energie sparen nutzen

Auch geschlossene Fenster lassen zwangsläufig mehr Wärme entweichen als gedämmte Hauswände. Wärmeschutz ohne Kosten: Schließt man möglichst alle Rollläden nachts ganz, reduziert dies den Wärmeverlust an den Fenstern während der kalten Nacht spürbar.

Heizkörper-Wände + Rollladenkästen von innen dämmen?

Wenn eine ältere Wohnung unzureichend gedämmte Mauern bzw. dünne Mauern hat, wird oft versucht, mit wenig Aufwand an einzelnen Stellen Verbesserungen zu schaffen. Wandnischen unter Fensterbrettern können an der Innenseite der Wand hinter dem Heizkörper mit einer Isolationsschicht gedämmt werden. Dämmmatten verringern so den Wärmeverlust direkt über die Wand hinter der Heizung nach außen. Ähnliches gilt für ungedämmte Rolladenkästen.

Mieter sollten Maßnahmen im Zweifel mit Ihrem Vermieter absprechen. Aber auch Eigentümer sollten zuerst einen Energieberater zu Rate ziehen. Denn dünne Dämmfolien oder Baumarkt-Dämmtapeten haben nur begrenzten Nutzen. Aber auch dickere Dämmplatten müssen fachgerecht angebracht werden. Damit gewährleistet ist, dass angrenzende Bauteile und Nischen starke Temperaturunterschiede ausweisen, wo sich Schimmelsporen wohlfühlen.

Eigentümer-Check: Heizungsrohre gedämmt?

Heizungsrohre laufen oft auch durch kühle Kellerräume. Haus- und Wohnungsbesitzer speziell von älteren Immobilien sollten unbedingt überprüfen (lassen), ob frei liegende Heizungsrohre durchgehend gut isoliert. In der Regel erfolgt dies durch einen Schaustoff-Mantel rund um das Rohr. Der Unterschied kann bei den Heizkosten pro Jahr auf fünf Prozent und mehr der Heizkosten betragen.

Siehe auch: