Die Herstellung von Holzpellets
Die Produktion von Holzpellets ist meistens in räumlicher Nähe zu Betrieben der holzverarbeitenden Industrie und zugleich nahe an den Holzpellet Absatzmärkten angesiedelt. Damit werden Transportkosten minimiert, die ansonsten zu einer Verschlechterung der Energiebilanz der Holzpellets und zu höheren Pellet-Preisen führen würden.
Die Pellet-Herstellung erfolgt in folgenden Arbeitsschritten:
- Die an die Sägewerke gelieferten Bäume werden dort entrindet und zugeschnitten. Dabei entstehen große Mengen an Sägespänen und Sägemehl.
- Das zu Pellets zu verarbeitende Rohmaterial wird zunächst von Fremdstoffen wie Steinen oder Metallen gereinigt. Zur Reinigung werden oft Schwergut- und Metall-Abscheider verwendet.
- Soweit nicht feines Sägemehl, sondern größere Holz-Stücke zu verarbeiten sind, wird das angelieferte Material in einer Hammermühle zu gleichmäßig kleinen Holzschnitzeln verarbeitet.
- Bei zu hoher Ursprungsfeuchtigkeit, die die Pellet-Verbrennung beeinträchtigen würde, erfolgt anschließend eine Trocknung des Holzmaterials – bis eine Holzfeuchte je nach Produkt-Anforderung zwischen 8 und 15 Prozent erreicht ist.
- Nach der Trocknung erhält das Holz-Material in einem sogenannten Reifebehälter einen leichten Wasserfilm, der für die notwendige Geschmeidigkeit beim Pressen der Pellets sorgt.
- Für den Zusammenhalt der Holz-Pellets genügt meistens das im Holz enthaltene Lignin. Im Bedarfsfall werden dem Ausgangsmaterial geringe Mengen an Bindemitteln beigegeben.
- Das Pelletieren, der eigentliche Vorgang der Pellet-Herstellung findet in einer Pelletierpresse statt. Der Vorgang der Materialverdichtung zu Holzpellets erfolgt unter hohem Druck und bei Temperaturen von 40 bis 50 °C.
- Anschließend wird der verdichtete Rohstoff durch die runden Durchlässe einer Stahl-Matrize gepresst. Entsprechend des gewünschten Durchmessers des herzustellenden Pellet-Produkts erfolgt der Einsatz von Matrizen mit Öffnungsgrößen zwischen 6 und 10 Millimetern.
- Am Ausgang der Matrize ist ein Abstreifmesser angebracht, das die entstehenden Materialstränge zu Einzel-Pellets in der notwendigen Länge zerschneidet.
- Abschließend werden die Holzpresslinge abgekühlt. Dabei erhalten die Pellets die notwendige Festigkeit und Stabilität. Nicht ausreichend verdichtetes Pellet-Material wird ausgesiebt und kann der Pellet-Produktion nochmals zugeführt werden.
Der Energieaufwand, der zur Herstellung von Holzpellets benötigt wird, liegt bei Verwendung trockener Resthölzer bei etwa 2,7 Prozent der durch die Holz-Verbrennung nutzbaren Wärmeenergie. Bei Verarbeitung feuchter Industrie- oder Wald-Resthölzer steigt der Energieaufwand bei der Pellet-Produktion hingegen auf bis zu 17 Prozent der Nutzenergie.
Inhaltsstoffe von Holzpellets: Worauf private Verbraucher bei der Pellet-Auswahl achten sollten
Holzpellets entstehen größtenteils aus Sägenebenprodukten der holzverarbeitenden Industrie und aus Waldresthölzern. Zu den Sägenebenprodukten gehören Hobelspäne, Sägemehl und Schleifstaub. Waldresthölzer fallen bei der Forstbewirtschaftung an.
Private Verbraucher sollten bei der Auswahl von Holzpellets nicht nur auf den Preis, sondern vor allem auf die Qualität ihres Brennmaterials achten. Die Norm DIN EN ISO 17225 Teil 4 regelt die Anforderungen an qualitativ gute Holzpellets. Unter anderem definiert die Europäische Norm Länge und Durchmesser, Heizwert, Schüttdichte, Wasseranteil, Aschegehalt und chemische Zusammensetzung verschiedener Pellet-Qualitäten.
Privaten Verbrauchern werden Holzpellets in den Größen D06 oder D08 und mit der Wassergehaltsklasse 10 empfohlen. Der Feingut-Anteil sollte bei höchstens einem Prozent und der Additivanteil bei maximal zwei Prozent liegen, die Schüttdichte zumindest 600 kg/m3 betragen.
Wissenswert ist für Verbraucher nicht zuletzt, dass Holzpellets je nach Beschaffenheit des Ausgangsmaterial einer von drei Eigenschaftsklassen zugeordnet sind:
- Pellets der Eigenschaftsklassen A1 und A2 werden aus erntefrischen Hölzern oder aus chemisch nicht behandelten Holzrückständen hergestellt. Pellets der Klasse A1 basieren auf Materialien mit etwas geringeren Asche- und Stickstoff-Anteilen als die für Klasse A2 verwendeten Rohstoffe.
- In Klasse B eingruppierte Holzpellets können auch mit Industrie-Resthölzern oder (chemisch nicht behandeltem) Gebrauchsholz hergestellt sein. Zudem sind in Klasse B höhere Asche- und Stickstoff-Anteile als in Klasse A zulässig.