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Grundversorger-Stromkunden - Wechsel ist oft besser

Grundversorger-Stromkunden - Wechsel ist oft besser

Die Zahl der Letztverbraucher, die ihren Strom- oder Gasanbieter wechselten, ist im Jahr 2011 weiter gestiegen. Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt rufen die Verbraucher zur Überprüfung des aktuellen Tarifes und gegebenenfalls zum Wechsel des Stromanbieters auf.

Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur freut sich über die Fortsetzung des positiven Trends beim Anbieterwechsel. Insgesamt hätten im Jahr 2011 über 3,8 Millionen Letztverbraucher den Stromlieferanten gewechselt, das seien 27 Prozent mehr als im Jahr 2010. Bei den Haushaltskunden hält der Trend, den Grundversorgungsvertrag zu verlassen, weiter an. 43,4 Prozent der Kunden haben inzwischen einen Sondervertrag beim Grundversorger, 17 Prozent haben einen Versorgungsvertrag mit einem anderen Unternehmen als dem Grundversorger.

Auch wenn der Trend zum Wechsel anhält, verharren nach Angaben der Bundesnetzagentur weiterhin knapp 40 Prozent aller Haushaltskunden in der Grundversorgung. Diese stellt laut laut Homann nach wie vor die teuerste Versorgungsart dar. Vor dem Hintergrund weiterer für 2013 angekündigter Strompreiserhöhungen sollten deshalb nach Ansicht der Bundesnetzagentur alle Verbraucher prüfen, ob nicht günstigere Angebote verfügbar sind.

 

Wettbewerb bei Strom und Gas zum Wechsel nutzen

Auch Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes ermuntert zur Überprüfung des aktuellen Stromtarifs und gegebenenfalls zum Wechsel des Stromanbieters: Gerade angesichts der derzeitigen Welle von Strompreiserhöhungen infolge der gestiegenen EEG-Umlage, sollten die Verbraucher aber von dieser Wechselmöglichkeit auch zunehmend Gebrauch machen, einerseits um Geld zu sparen andererseits aber auch um den Wettbewerbsdruck auf die Versorger zu erhöhen.

Im Gasbereich sind nach der Beobachtung des Bundeskartellamtes vermehrt Verhandlungen zwischen Abnehmern und Gasimporteuren bzw. Gasproduzenten zu verzeichnen, die auch bereits zu deutlichen Preissenkungen in langfristigen Verträgen geführt hätten. Durch den verstärkten Wettbewerb werde immer häufiger auf eine Ölpreiskopplung in den Gaslieferverträgen verzichtet.

Die wettbewerblich orientierten Märkte hätten entscheidend dazu beigetragen, dass Regionalversorger und Stadtwerke ihre Gasbeschaffung von langfristigen Verträgen auf kurzfristigere und flexiblere Verträge umstellen.

Über 1,2 Mio. Letztverbraucher wechselten im Jahr 2011 Ihren Gaslieferanten. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Lieferantenwechselfälle damit insgesamt um rund 40 Prozent gestiegen.