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Energetische Sanierung: Eine lohnenswerte Angelegenheit für private Eigentümer und Mieter?

Energetische Sanierung: Eine lohnenswerte Angelegenheit für private Eigentümer und Mieter?

Energetische Sanierung zur Minimierung von Energiekosten und Co2-Ausstoß ist ein beliebtes Schlagwort, dass besonders häufig mit Förderungen in Verbindung gebracht wird. Während Umweltschützer behaupten, dass die energetische Sanierung seitens des Staats zu wenig unterstützt wird, fürchten sich viele vor den einmaligen Kosten und sehen die Investition als nicht lohnenswert an. Angesichts ambitionierter Klimaziele und häufig veralteten Immobilien in Deutschland sollte man sich als Eigentümer oder Mieter genau über die Möglichkeiten und Vorteile von energetischer Sanierung informieren.

h e n g s t r e a m 180108 unsplash 600pxBild-Quelle: Hengstream - www.unsplash.com 

Hohe Ambitionen und Klimaziele

Der weltweite Temperaturanstieg in den nächsten 100 Jahren soll auf maximal 2 Grad begrenzt werden. Ein Ziel, dem sich Deutschland als Teil der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen verpflichtet hat. Deshalb soll der CO2-Ausstoß in westlichen Ländern um 80 Prozent verringert werden, was gleichermaßen für die Heizkosten gilt.

Etwa 35 Prozent des deutschlandweiten Energieverbrauchs wird für die Beheizung von privaten und öffentlichen Gebäuden aufgewendet. Um tatsächlich in etwa 30 Jahren mehr als 80 Prozent der Heizkosten einzusparen, benötigt es eine grundlegend bessere Dämmung des Großteils aller privaten Immobilien. Derzeit geschieht das allerdings nur in unzureichender Geschwindigkeit.

 

Energetische Sanierung - Ein zu langsamer Prozess

Um das Klimaziel 80 Prozent Energiereduktion zu erreichen, sollten pro Jahr etwa 2 Prozent aller deutschen Immobilien energetisch saniert werden. In der Realität sind es allerdings nur ein Prozent. Dabei sind mindestens 70 Prozent aller Immobilien in Deutschland vor 1979 gebaut und damit weit von heutigen Standards in Sachen Wärmedämmung entfernt. Hier ist enormes Einsparpotential vorhanden, das genutzt werden sollte. Bei einer sowieso notwendigen Sanierung von älteren Häusern, etwa bei der Fassade oder Ähnlichem, lohnt es sich somit gleich doppelt, auch einen Blick auf die Energiewerte zu werfen.

Dadurch können Immobilienbesitzer im Idealfall dämmen und durch Förderungen profitieren, gleichzeitig das sowieso sanierungsbedürftige Gebäude renovieren. Weil das allerdings in zu geringem Maß geschieht, werden die angestrebten Klimaziele bis 2050 Experten zufolge voraussichtlich nicht erreicht. Tatsächlich sind die Möglichkeiten vielfältig, es benötigt keine Rundum-Sanierung, um von den Fördermitteln und gesunkenen Heizkosten zu profitieren.

 

Kosteneinschätzung der Dämmungen

Natürlich sind besonders ungedämmte Außenwände ein häufiger Grund für Wärmeverlust. Für die Dämmung der Außenwände benötigt es, Schätzungen der KfW-Bank zufolge, Aufwendungen von etwa 130 Euro pro Quadratmeter. Signifikant teurer ist die Dämmung des Dachs. Hier schätzen Experten Kosten von mindestens 230 Euro pro Quadratmeter bei Steildächern, Flach- und Satteldächer sind in der Regel etwas günstiger zu sanieren.

Dämmt man hingegen die Kellerdecke, um den Wärmeverlust in den Boden zu minimieren, kann das mindestens 10 Prozent weniger Energiekosten bedeuten. Das kostet signifikant weniger, etwa 30-40 Euro pro Quadratmeter fallen an. Nicht zuletzt sind alte Fenster und Außentüren ein Grund für Wärmeverlust und dadurch höhere Heizkosten. Besonders bei Altbauten lohnt es sich, die Fenster durch eine 2-fache oder 3-fache Verglasung auszubessern. Um alte Exemplare durch eine 3-fache Verglasung auszubessern, kostet das etwa 340 bis 390 Euro pro Quadratmeter.

Aber auch andere Aspekte abseits von Keller, Fenstern und Dach sind oftmals für Wärmeverlust zuständig. Etwa die Lüftungsanlage, bei der etwa 90 Prozent der abwandernden Wärme durch Wärmerückgewinnung zurückgeholt werden kann. Der Kostenpunkt dafür beträgt etwa 4.600 Euro.

Eine veraltete Heizungsanlage ist oftmals ein Grund für unnötig hohe Ausgaben. Eine Modernisierung senkt praktisch immer die monatlichen Heizkosten. Nicht zuletzt sollte auch in Erwägung gezogen werden, ob man die Heizanlage mit Solarthermie verbindet und so zusätzlich bei der Warmwasseraufbereitung spart. Photovoltaikanlagen können Strom für den eigenen Verbrauch, aber auch für die Speisung in das Netz generieren.

 

Fördermöglichkeiten bei der energetischen Sanierung

Kauft oder baut man ein Haus oder eine Wohnung, die den Standards des „KfW-Effizienzhauses“ entspricht, ist das förderungswürdig. Die KfW-Bank gewährt hierfür einen Kredit von bis zu 100.000 Euro zu sehr günstigen Zinskonditionen. Ähnlich sieht es bei der Sanierung von Immobilien aus. Besitzt man eine Immobilie, die man entsprechend den Standards des „KfW-Effizienzhauses“ komplett sanieren möchte, kann man auch hier mit einem zinsgünstigen Kredit in der Höhe von 100.000 Euro rechnen. Bei Einzelmaßnahmen ist der vorteilhafte Kredit auf 50.000 Euro beschränkt. Lässt man sich von der KfW-Bank in Sachen Energieeffizienz beraten, bietet die Bank direkte Förderungen an. Das ist konkret ein Zuschuss von bis zu 30.000 Euro pro Immobilie.

Es muss nicht unbedingt der Keller oder das Dach gedämmt werden, um Förderungen für energetisches Sanieren zu erhalten. Beispielsweise kann auch eine Erneuerung der Fenster und Außentüren, sowie ein neuer Einbau oder eine Erneuerung der Lüftungsanlage sein. Maßnahmen und eine Erneuerung der Heizungsanlage wird ebenfalls finanziell unterstützt.

 

Fazit

Energetische Sanierung wird auch in den nächsten Jahren von großem Interesse in Deutschland sein, auf privater Ebene um Heizkosten zu sparen, auf politischer Ebene um Klimaziele zu erreichen. Für Immobilienbesitzer kann sich besonders bei sowieso renovierungsbedürftigen Häusern oder Wohnungen eine energetische Sanierung bezahlt machen. Nicht nur, dass dadurch die Gesamtausgaben abgedämpft werden, sondern vielmehr, weil so die monatlichen Betriebskosten auf einem Minimum bleiben. Das ist angesichts schwankender Öl- und Gaspreise besonders vorteilhaft.