So haben sich international, national und selbst regional einige Siegel herausgebildet, die nachhaltigen Wohnbau zertifizieren sollten. Doch immer noch waren keine wirklich klaren Vorgaben geschaffen, weil es eben so eine vielfältige Thematik ist. Das hat auch die Politik erkannt und so hat das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, kurz BMVBS, die Arbeitsgruppe "Nachhaltiger Wohnungsbau" ins Leben gerufen. Daraus hervorgegangen ist der Verein zur Förderung der Nachhaltigkeit im Wohnungsbau, kurz NaWoh, der dann ein Bewertungssystem auf den Weg gebracht hat, dessen Einhaltung zum Erhalt entsprechender Zertifizierungen führt.
Die Kriterien zum nachhaltigen Wohnbau
Nachhaltiges Wohnen umfasst von daher grundsätzlich fünf große Bereiche, die je nach gegebenen Umständen wieder unterschiedlich unterteilt werden können. Als wichtigster Punkt steht natürlich die Wohnqualität im Mittelpunkt. Daran richten sich dann die anderen vier Punkte aus. Das beinhaltet den ökologischen, aber auch den ökonomischen Aspekt, die gesamte Prozessqualität sowie die technischen Kriterien, worunter die planerische und bauliche Ausrichtung anhand von Faktoren wie Standort und dem gesamten Umfeld zu verstehen ist. Das Immobilien Portal der Sparkasse erwähnt in diesem Rahmen fünf praxisorientiertere Bausteine für nachhaltiges Wohnen. Es sind also viele ineinandergreifende Faktoren, die es hier zu berücksichtigen gilt. So beginnt der nachhaltige Wohnungsbau nicht erst mit der Konzeptionierung und Planung eines Hauses oder einer Wohnanlage. Das gesamte Umfeld wird hier mit einbezogen. Ein sehr wichtiges Kriterium ist hier das soziale Umfeld. Dazu gehört eine gute Infrastruktur, die alles zur fairen und gerechten Nutzung aller Bürger bereithält.
Nachhaltiges Wohnen im Einzelfall
Selbst die Art und Weise, was gebaut wird, spielt hier eine wichtige Rolle. Das nachhaltige Wohnen betrifft nämlich nicht nur die Neubausiedlung, die dementsprechend gestaltet werden kann, auch gesamte Stadtquartiere müssen hier einbezogen werden. Und hier kommt ein besonderer Aspekt des nachhaltigen Wohnens sehr schnell zum Tragen: die Bebauungs- und Wohnraumdichte. Zudem steigt mit höherer Bebauungsdichte auch die Bodenversiegelung, die jedoch aus ökologischer Sicht in keinster Weise mit nachhaltigem Wohnbau zu vereinen ist. So werden nun die Richtlinien vorgegeben, die sich genau dieser Besonderheiten annehmen und so in die Planung einfließen können. Gerade in Großstädten ist das ein herausragendes Kriterium, denn der wichtigste Punkt ist die Wohnqualität. Aber, wie bereits erwähnt, ist auch die Ökonomie, also die Wirtschaftlichkeit ein wichtiger Bestandteil. Was nützt modernste Technologie, wenn dadurch die Wohnraumpreise derart in die Höhe getrieben werden, dass es für viele Menschen unbezahlbar wir? Hier ist dann die gleichberechtigte und faire Behandlung der Menschen wieder höher zu bewerten.
Die Richtlinien beleuchten die Kriterien von allen relevanten Seiten
Ähnlich verhält es sich mit der Ökologie. Noch ist hier alles in Umbruchstimmung, mit Solar-Anlagen kommt die Politik derzeit immer mehr zu der Erkenntnis, dass es wohl nicht der Königsweg sei. Also wurden auch diese ökologischen Konzepte bei den Kriterien zum nachhaltigen Wohnen berücksichtigt. Nachdem der Energiebedarf von Immobilien rund 40 Prozent des gesamten Energiebedarfs ausmacht, steht es völlig außer Frage, dass Handlungsbedarf besteht. Jedoch gilt auch hier wieder "nicht um jeden Preis". Die Richtlinien, die in der Arbeitsgruppe des BMVBS erarbeitet wurden, gehen darauf ein, denn sie behandeln die einzelnen Aspekte aus Sicht der dort wohnenden Menschen mit allen sozialen Bedürfnissen, der Bauherren unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten und eben die Gesamtheit von Umfeld und Umgebung.
(Gastbeitrag von: SoQuero GmbH)