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Neue Heizung - was ist die beste Heiztechnik?

Neue Heizung - was ist die beste Heiztechnik?

Oft beschleicht Hausbesitzer zu Beginn der Heizperiode ein mulmiges Gefühl, wenn sie ihre altgediente Heizungsanlage wieder auf Winter-Betrieb umstellen. In der Regel gilt, je älter desto störanfälliger. Zudem sind über 20 Jahre alte Heizungen bezüglich der Effizienz oft deutlich im Nachteil im Vergleich mit vielen modernen Anlagen.  

Heiztechnik Planung für neue Heizung
Heiztechnik Planung © Berlinstock/Fotolia

Es lohnt also, sich zumindest rechtzeitig darüber zu informieren, was bei einem baldigen Austausch die beste zukunftsträchtige Technik für die neue Heizung wäre - Gas, Wärmepumpe, Kombi-Lösungen oder regenerative Energieträger? 

Die beste Altbau-Lösung? Keine Heizung für alle

Vom Mehrparteien-Altbau bis zum Siebziger-Jahre Reihenhaus: Wer bisher mit nicht regenerativen Energieträgern wie Öl oder Gas heizt, für den ist die naheliegendste Variante klar. Der Austausch gegen eine neue und besonders effiziente Gas-Brennwertheizung. Abhängig vom Gebäude und der bisherigen Anlage kann schon dadurch bis zu maximal 20 Prozent weniger Brennstoff benötigt werden.

Mehr ist sogar noch drin, wenn man eine etwas aufwändigere Kombination mit zusätzlicher Solarthermieanlage wählt. Interessant könnte aber auch eine  Pelletheizung oder die nachhaltige Variante der Wärmepumpe sein. Unabhängig vom ökologischen Faktor der Heizung gibt der energetische Ist-Zustand des Hauses wichtige Anhaltspunkte für die Wahl der neuen Heizung. 

Gebäude-abhängige Faktoren beachten für Heiztechnik-Vorteile

Die Optionen zur Erneuerung der Heizung  hängen nicht zuletzt vom energetischen Zustand des gesamten Gebäudes ab. Hat das Haus im letzten Jahrzehnt bereits neue Fenster und eine Dämmung  an Fassade bzw. Dach bekommen, perfekt. Oder sind energetische Maßnahmen geplant? Denn damit sinkt der Energieverbrauch.

Das wäre wichtig und hilfreich, um die richtige (und nicht überdimensionierte und damit unwirtschaftliche) Größe der Heizungsanlage zu bestimmen. Eine Beratung durch Energieberater zur Vorbereitung einer energiesparenden und damit klimaschützenden Modernisierung werden übrigens vom Bund finanziell gefördert. 

Gas-Heizung: Wer bisher mit Öl geheizt hat, kann beim örtlichen Versorger klären, ob ein Gasanschluss in der Straße vorhanden ist. Wenn nein, ist die Möglichkeit und in Folge die Kosten für die Bereitstellung eines Anschlusses zu klären. Sonst scheidet dieser Energieträger in der Regel aus. 

Pellet-Heizungen benötigen größeren Lagerplatz für den Pellets-Vorrat. Zu beachten ist, dass ein von außen befüllbarer Kellerraum dafür frei sein bzw. geräumt werden muss. Das ist meist dann kein Problem, wenn man seinen Öltank sowieso entsorgt. 

Wärmepumpen wurden bisher überwiegend im Neubau eingesetzt. Doch es ist hierbei wichtig, die konkreten Gegebenheiten vor Ort zu beachten. Nicht selten ist eine der inzwischen bestehenden Varianten auch für ältere Häuser mit vertretbarem Aufwand umsetzbar. Allerdings empfiehlt sich hier noch verstärkt, die Überprüfung der Wärmedämm-Potentiale des Hauses zur Reduzierung des Primär-Energiebedarfs mit Fachleuten genau zu erörtern. 

Solarthermie: Wird als besonders klimafreundliche Lösung oftmals ergänzend zu einem zweiten Energieträger eingesetzt. Spannend wird eine Solar-Heizung zusätzlich durch die damit verbundenen hohe stattliche Förderung beim Austausch der alten Heizung. 

Heizsysteme - Anschaffungskosten im Vergleich

Günstige Anschaffung? Die langfristigen Kosten der Heizung entscheiden mit

Wer heute die Anschaffung einer neuen Heizung für einen größeren Altbau bzw. ein jahrzehntealtes Einfamilienhaus plant, steht vor der Gretchenfrage: Was ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll?

Brennwertheizungen für Gas liegen bei den Kosten der Anschaffung meist günstiger als hybride Lösungen mit Solarthermie. In der Anschaffung noch teils deutlich teurer sind wiederum Heizsysteme wie eine Pelletheizung oder Wärmepumpen.

Doch langfristig haben Heizungen, die Wärme der Sonne oder der Erde nutzen, unschlagbare Vorteile. Langfristig teurer bei den laufenden Kosten könnte ein Verbleib bei Heizungstechnik ausschließlich mit fossilen Energieträgern wie Gas oder Öl in naher Zukunft werden. Durch akute Preissprünge bei fossilen Brennstoffen und die künftig steigende CO2- Bepreisung entstehen voraussichtlich stetig steigende Kosten für Öl und Gas. 

Heizsysteme - Anschaffungskosten im Vergleich

Holzpellets - wirklich klimafreundlich heizen?

Holzpellet-Heizungen sind inzwischen eine etablierte Heiz-Technik der erneuerbaren Energien. Das System benötigt allerdings zur Lagerung der Pellets in der Regel mehr Platz, als der bisherige Öltank und erst recht im Vergleich zum Platzbedarf einer Gas-Heizung (Mehr zur Pellet-Heizungstechnik).

Durch das Verbrennen der kleinen Holz-Presslinge erscheint die Technik nicht klimaneutral. Allerdings wird bei der Verbrennung wird nur so viel CO2 abgegeben, wie der Baum zuvor während seines Wachstums aufgenommen hat. Es würde auch entweichen, wenn der Baum im Wald langsam verrotten würde.

Doch durch die zunehmende Produktion von Holz als Brennstoff ohne die komplette Wiederaufforstung könnte das System . Doch wenn mehr Holz geschlagen und verbrannt wird, als durch entsprechende Aufforstung wieder nachwächst, ist die CO2-Bilanz nicht mehr positiv.

Wärmepumpen - Luft oder Erde? 

Wer ein älteres Haus besitzt, sollte vor dem Einbau für eine Wärmepumpe das Gebäude beim Thema Dämmung auf einen adäquaten aktuellen Stand bringen. Denn  in der Regel nur in gedämmten Häusern lässt sich eine Wärmepumpe auch effizient einsetzen. Das Heizen mit Wärmepumpen ist charakterisiert durch höhere Investitionen zum Anfang und relativ geringe Folgekosten. Es wird kein Brennstoff benötigt, allerdings Strom, um die Pumpe in Gang zu halten. (Mehr Infos zu Heizstrom und Wärmepumpen-Systemen)

Es gibt dabei unterschiedliche Systeme. Luft-Wärme-Pumpen arbeiten nach dem Wirkprinzip der kleinen "Verwandten", die jeder in seinem Kühlschrank findet. Andere Systeme nutzen die Erdwärme. Dafür ist einer Erdbohrung für den Einsatz von Erdsonden auf dem Grundstück nötig. Dafür können solche Systeme auch ganzjährig als einziger Wärme-Erzeuger arbeiten. 

Luft-Wärme-Pumpen hingegen benötigen im Winter meist Unterstützung. Das kann der alte Gas-Brennwertkessel sein, ein Elektroheizstab oder auch eine thermische Solaranlage. 

Heizsysteme - Anschaffungskosten im Vergleich

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Hohe Zuschüsse für Solarthermie, Pelletheizung und Wärmepumpe

Solarkollektoren helfen bei der Warm­wasser-Bereitstellung oder unterstützen ergänzend auch noch die Heizung. Der Einbau von Holzpellets-Heizungen, Wärmepumpen und oder Erneuerbare-Energien-Hybridheizungen erhalten Zuschüsse über Bafa-Förderungen zum Teil bis zu 35  Prozent der Investitions­kosten. (Stand: 2021)

Für den Austausch einer alten Ölheizung durch eine dieser Heizanlagen kann sich der Zuschuss um weitere zehn Prozent auf dann 45 Prozent der Kosten erhöhen.

Voraussetzung für die Förderung einer Wärmepumpe zum Heizen ist das Erreichen einer bestimmten Leistung, der sogenannten Jahresarbeitszahl von 3,5 in Bestandsbauten bzw. 4,5 im Neubau. Bei den förderfähigen Investitionskosten wird neben dem Einbau der neuen Heizung übrigens auch z.B. die Errichtung eines Lagerraumes für Pellets oder die nötige Entsorgung  eines alten Öltanks berücksichtigt. 

Für die Förderung einer Hybridheizung, z.B. eines Gas-Brennwertkessels mit Solarthermie müssen mindestens 25 Prozent des Jahresheizwärmebedarfs erneuerbar erzeugt werden (Stand: 2021). Dann kann allerdings sogar die Einrichtung eines neuen Anschlusses für  Erdgas bei der Förderung berücksichtigt werden. (siehe auch: Lohnt Solarenergie für Warmwasser und Heizung?)

Ölheizung auf Gas wechseln: Die einzige Chance auf Förderung beim Einbau eines neuen Gas-Brennwertkessels wäre hier zumindest eine sogenannte Hybridheizung mit Gas und erneuerbarer Energie, z.B. Solar.

Heizsysteme - Anschaffungskosten im Vergleich

Alte und neue Ölheizungen - gibt es einen Bestandsschutz?

Wer weiterhin auf Öl setzt, geht ins Risiko. So sieht bereits das ab 01.11.2020 gültige  Gebäudeenergiegesetz beispielsweise vor, dass über 30 Jahre alte Öl-Heizungen unter gewissen Voraussetzungen in Bälde ersetzt werden müssen. (Siehe hierzu: Ölheizungen Effizienz der Anlage optimieren). 

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Energetische Gebäudesanierung: Das ist steuerlich absetzbar