Seit September 2016 gilt das EU-Verbot für den Verkauf von Hochvolt-Halogen Reflektorlampen mit 230 Volt. Das Verbot betrifft damit zuerst nur relativ ineffiziente Spots und Strahler. Damit gemeint sind vor allem Halogen-Leuchtmittel, die in der bekannten Birnenform produziert wurden. Ebenfalls verboten für den Handel ist auch ein Teil der 12-Volt-Reflektorleuchten. Sie dürfen nur noch verkauft werden, wenn sie Werte der Energieeffizienzklasse C und besser erreichen. Außerdem muss ihre angegebene Lebensdauer 4000 Stunden und mehr aufweisen.
Noch nicht betroffen sind also relativ energieeffiziente Zwölf-Volt Halogen-Leuchtmittel. Die meisten der kleinen, flachen Halogen-Spots, die in Schreibtischlampen und Deckenstrahlern verwendet werden, haben von der EU noch einen vorläufigen "Aufschub" bekommen.
Ursprünglich war geplant, direkt alle Halogen-Lampen aus dem Handel zu nehmen. Nicht zuletzt aufgrund auf Drängen der großen Leuchtmittel-Hersteller wurde das jedoch noch kurzfristig geändert. Die aktuell noch erlaubten Halogen-Leuchten sollen noch zwei Jahre bis zum September 2018 im Handel erhältlich sein.
Die EU-Kommission hat auch im Verbraucherinteresse die "Verlängerung" des Verkaufs von Zwölf-Volt Halogenlampen auch aus Verbraucherinteresse beschlossen. Man geht davon aus, dass die technische Entwicklung in Kombination mit Preisrückgängen in den nächsten beiden Jahren dazu führt, dass LED die Halogenlampen bis zu diesem Zeitpunkt voll ersetzen kann.
Vorrat anlegen? Gute Umsatzaussichten für Leuchtmittel-Hersteller. Nicht wenige Verbraucher könnten sich ähnlich wie bei der guten alten Glühbirne noch einmal mit einem kleinen Vorrat an Leuchtmitteln eindecken. Aber ist das sinnvoll? Meistens nicht. Ausnahme: Eventuell für Besitzer von Geräten mit dimmbaren Niedervolt-Halogenlampen, die einen älteren Trafo haben. Auf Folgendes ist hauptsächlich zu achten:
So tauschen Sie Halogen - Ersatz durch LED - Laien und Techniker
Die Brancheninitiative licht.de der Unternehmen aus der Lichtindustrie und Elektrotechnik hat für Verbraucher folgende Tipps parat, um Halogen-Leuchtmittel gegen LED-Spots zu tauschen.
- Gleiche Bauform wählen
- Richtige Fassung aussuchen (z. B. Schraub- oder Stecksockel)
- Helligkeit in Lumen wählen
- Farbtemperatur in Kelvin aussuchen
- Auf die Farbwiedergabe in Ra achten
- Für Dimmbarkeit auf LED mit dem Verpackungshinweis „dimmable“ achten. Zudem ist zu prüfen, ob der Dimmer kompatibel ist. Qualitätshersteller bieten im Internet Kompatibilitätslisten zum Nachschlagen an. Im Zweifelsfall hilft der Elektrofachmann.
Kann man die jetzt aus dem Handel genommenen Hochvolt-Halogen Reflektorlampen mit 230 Volt gegen LED-Spots tauschen ?
Ja, es gibt inzwischen Alternativen, um auch die jetzt kaum mehr im Handel befindlichen herkömmlichen Halogen-Reflektorlampen mit GU10-Sockel ersetzen zu können. Hochvolt-LED-Reflektorlampen sind Glas-LED-Spots. Sie haben ein ähnliches Licht wie die Halogen-Vorläufer. Sie können die Halogen-Leuchtmittel von 25, 35 und 50 Watt direkt ersetzen - bei teilweise 80 und mehr Prozent weniger Energieverbrauch.
Es gibt mit entsprechendem Preisaufschlag auch dimmbare Ausführungen. So soll auch weiterhin die von Halogenlampen gewohnte Lichtfarbe von Warmweiß bis zu Kerzenlichtgelb mit LED erreicht werden können. Probleme gibt es dabei vor allem mit einzelnen alten Trafos von Niedervolt-Halogenlampen (mit einer Betriebsspannung unter 50V), wenn der vorgeschaltete Trafo nicht dem aktuellen Stand der Technik entspricht. Hierzu sollte man sich vor dem Kauf im Handel beraten lassen.
Siehe auch: Weitere Tipps zu dimmbaren LED-Leuchten
Komplexere Leucht-Anlagen - selber tauschen?
Wer sich selbst nicht als technischer Laie beschreiben würde und handwerklich interessiert ist, kann eventuell auch komplexere bestehende Halogen-Leuchtsysteme gegen neue LED-Technik austauschen. Eine Handlungshilfe mit Tipps gibt beispielsweise dieses Video. Wer mit einzelnen Themen dabei nicht vertraut ist, sollte aber lieber zum Fachmann gehen.
Halogen Tausch - Panik-Stopp für LED-Laien!
Wem das alles zu kompliziert erscheint, sollte es sich lieber einfacher machen. Komplexere Systeme wie oben beschrieben sind dann ein Job für den externen Fachmann. Auch wer LED-Ersatz für eine dimmbare Niedervolt-Halogenlampen sucht, sollte sich bezüglich der Tauglichkeit des alten Halogen-Trafos gesondert im Handel beraten lassen.
Für den Tausch von Leuchtmitteln bei einfachen Halogenleuchten (ohne Dimmer) reicht aber meist der Gang mit der bisherigen Halogenlampe zum Baumarkt. Damit wird dann einfach die gleiche Bauform und die richtige Fassung bestimmt (z. B. Schraub- oder Stecksockel). Wer jetzt noch mit Lumen klar kommt, ist dann schon fast am Ziel.
Aus Halogen-Watt wird LED-Lumen + Kelvin
Leider funktionieren die alten Angaben der Halogenlampen in Watt für LED nicht mehr. Eine Lampe mit ehemals 60 Watt hat nun ca. 700 bis 750 Lumen. Aber Keine Panik: Auf den Verpackungen sind zur Orientierung meist beide Werte angegeben. Typisches Halogenlampen-Licht entspricht in der Regel einem Wert von 3000 bis 3400 Kelvin.
Für eine relativ "warme" Farbtemperatur wie bei der klassischen Halogenlampe sollte man aber unbedingt auch auf die Farbtemperatur(angegeben in Kelvin) achten. Sonst gehen Sie mit einer kalt und bläulich weiß scheinenden Leuchte nach Hause, die höchstens für ein gut ausgeleuchtetes Arbeitszimmer passen würde. Wenn möglich, lassen Sie sich die unterschiedliche Wirkung der Farbtemperatur im Laden bzw. Baumarkt einmal vorführen.
Siehe auch: Mehr Tipps zu Lumen, Kelvin + Co. LED-Leuchten auswählen